Räuber-Beute-Beziehung

Die Räuber-Beute-Beziehung ist ein von der Populationsdichte unabhängiger Faktor, der die Poppulationsgrößen von Räubern bzw. Beutetieren reguliert. Man versteht versteht darunter das wechselseitige Zusammenspiel zwischen Räubern (z.B. Raubtieren) und ihren Beutetieren. In einem hypothetischen Laborversuch sterben die Räuber aus, nachdem sie ihre Beutetiere allesamt erbeutet haben. In der Natur jedoch, regelt eine durch weitere Bedingung schwankende Populationsdichte der Beutetiere die Populationsdichte der Raubtiere (weniger Nahrung).

Einordnung

Für die Räuber-Beute-Beziehung gelten folgende Gesetzmäßigkeiten under der Annahme, dass beide im selben Lebensraum leben, und das Beutetier die hauptsächliche Nahrungsquelle des Räubers darstellt:

  • Wenn die Populationsdichte der Beutetiere zunimmt, nimmt auch die Populationsdichte der Räuber zu: Mehr Nahrung (Beute) -> Mehr Nachkommen (Raubtiere).
  • Wenn die Populationsdichte der Beutetiere abnimmt, nimmt auch die Populationsdichte der Räuber ab: Weniger Nahrung (Beute) -> Weniger Nachkommen (Raubtiere).

Die Populationsdichte der Räuber ist also in hohem Maße abhängig von der Population der Beute. Die Annahme, dass Raubtiere die eigentlichen Regulatoren der Populationsdichte ihrer Beutetiere seien ist nur unter Laborbedingungen richtig. In der Natur zeigt sich eher eine Abhängigkeit in anderer Richtung.

Gründe für die Abnahme Populationsdichte der Räuber können sein:

  • Geringere Fertilität (Fruchtbarkeit) durch Unterernährung
  • Erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten
  • Tod durch Kampf (mehr Konkurrenz untereinander)

Lotka-Volterra-Regeln

Unabhängig voneinander formulierten 1925 und 1926 der amerikanische Chemiker Alfred J. Lotka, und der italienische Mathematiker und Physiker Vito Volterra die heute als "Lotka-Volterra-Regeln" -Gesetze, oder -Gleichung bekannt sind. Die Lotka-Volterra-Regeln umfassen drei Regeln die beschreiben, wie sich die Populationen von Räuber und Beutetier in Modellvorstellung entwickeln.

  • Periodische Schwankung: Die Populationsgrößen von Räuber und Beutetier schwanken periodisch. Die Schwankung der Räuberpopulation folgt phasenverzögert auf die Schwankung der Beutepopulation.
  • Langfristige Konstanz: Langfristig schwanken die Populationsgrößen um einen konstanten Mittelwert.
  • Äußere Einflüsse: Werden durch äußere Einflüsse sowohl die Beutepopulation wie auch die Räuberpopulation dezimiert, vergrößert sich im Anschluss kurzfristig die Beutepopulation während die Größe der Räuberpopulation kurzfristig sinkt.

Die dritte Lotka-Volterra-Regel hat sich seit ihrer Existenz mehrfach bewährt. Ein einfaches Beispiel ist ein Feld mit Mäusen. Angenommen im Feld leben 100 Mäuse, und vier Bussarde jagen die Mäuse. Wird jetzt die Zahl der Mäuse wie der Bussarde um 50% dezimiert, leben im Feld 50 Mäuse bei gleichem Nahrungsangebot, die allerdings nur von einem Bussard bejagt werden. Kurzfristig wird die Population der Mäuse daher über den langfristigen Mittelwert der 100 Mäuse steigen, bis sich diese durch Überpopulation und die steigende Zahl der Bussarde (mehr Nahrungsangebot) wieder um den langfristigen Mittelwert einpendelt. Die Populationsgröße der Bussardpopulation wird zeitverzögert dieser Schwan