Mendelsche Regeln
Der Mönch Gregor Mendel führte im 19. Jahrhundert Kreuzungsexperimente mit Gartenerbsen durch. Er beobachtete, dass die Vererbung von Form und Farbe der Blüten auf die Filialgenerationen reproduzierbaren Gesetzmäßigkeiten folgt.
Seine Ergebnisse formulierte er in drei heute unter den "Mendelschen Regeln" bekannten Gesetzen. Zwar waren Gregor Mendel zu seiner Zeit weder Gene noch Allele ein Begriff, jedoch begründete er mit seiner Untersuchung der Erbgänge von Merkmalen die moderne Genetik.
Wer war Gregor Mendel?
Gregor Mendel, der eigentlich Johann Mendel hierß, war ein Mönch des Augustinerordens im Kloster St. Thomas in Brünn (heute Tschechien). Schon in der Schule galt Mendel als überdurchschnittlich intelligent, und schlug nach dem Schulabschluss und dem Tod des Vaters eine akademische Laufbahn ein. Jedoch konnte Mendel ohne unterstützende finanzielle Leistungen aus der Familie sein studentisches Leben nur sehr schwierig finanzieren. Aus banalen Geldsorgen wurde er Geistlicher im Kloster St. Thomas im heutigen Tschechien. Als Augustinermönch erhielt er den geistlichen Namen "Gregorius", unter dem er bis heute bekannt ist.
Im Laufe seiner geistlichen Tätigkeit bemühte sich Gregor Mendel um eine Stelle als Gymnasiallehrer in Naturgeschichte und Physik. Jedoch fiel er ohne abgeschlossenes Studium durch die erste Zulassungsprüfung. Der Abt seines Klosters ermöglichte ihm im Anschluss ein Studium in Wien. Mendel fiel jedoch auch beim Zweiten Anlauf durch seine Lehramt-Zulassungsprüfung. Offenbar stritt er sich mit seinem Prüfer über den Fortpflanzungsvorgang. Mendel vertrat die Ansicht die Befruchtung sei die Verschmelzung von einer weiblichen und einer männlichen Zelle, die sein Prüfer strikt ablehnte.
Motiviert seine abgelehnte These zu beweisen fing Mendel an, privat im Garten seines Klosters Erbsen zu kreuzen.
Hier gehts zur umfassenden Biografie: Biografie des Gregor Mendel
Kreuzungsversuche mit Erbsen
Die Gartenerbse war auch zu Mendel's Zeit schon eine beliebte Speisepflanze, die in verschiedenen Variationen hinsichtlich Blütenfarbe, Samen-, oder Wuchsform existierte. Als kultivierte Speisepflanze im Klostergarten erregte sie Mendel's Aufmerksamkeit. Mendel kreuzte durch gezielte Bestäubung einer Erbsenblüte, mit Pollen eines bestimmten Erbsenexemplares mit dokumentierten Merkmalen, verschiedenfarbige oder andersförmige Erbsen miteinander, und beobachtete welche Merkmale die Filialgeneration (Kinder) aufwiesen. Vermutlich war Mendel's eigentlicher Antrieb der Beweis seiner abgelehnten Fortpflanzungsthese.
Im Laufe seiner Experimente gelang es Mendel durch akribische Dokumentation, Gesetzmäßigkeiten hinter der Vererbung von Merkmalen zu entdecken.
1. Mendelsche Regel (Uniformitätsregel)
Werden Individuen einer Art gekreuzt die sich in einem Merkmal reinerbig (homozygot) unterscheiden, dann unterscheiden sich die Individuen der F1-Generation nicht untereinander.
2. Mendelsche Regel (Spaltungsregel)
Werden wiederum zwei mischerbige (heterozygote) Individuen der F1-Generation einer solchen Kreuzung untereinander gekreuzt, spalten sich die genetischen Merkmale der F2-Generation in einem bestimmten Verhältnis auf. (3:1)
3. Mendelsche Regel (Unabhängigkeitsregel/Neukombinationsregel)
Werden Individuen einer Art gekreuzt, die sich in mehr als einem Merkmal unterscheiden dann kombinieren sich die Anlagen neu und werden unabhängig voneinander vererbt.